Nächstes Jahr ist sehr geprägt von Superlativen: Mit neuen gigantischen Riesen-Schiffen wie z.B. der Oasis of the Seas beginnt die Ära der Megaliner.
Wer einen Blick in die Zukunft der Kreuzschifffahrt riskiert, der könnte denken, es gebe keine internationale Weltfinanzkrise: Allein im nächsten Jahr stechen elf neue Schiffe in See. Doch damit noch nicht genug, insgesamt 40 große Kreuzfahrtschiffe mit einem Bauvolumen von rund 17 Milliarden Euro sollen noch bis zum Jahr 2012 ausgeliefert werden. Besonders der europäische Markt schwimmt auf der Erfolgswelle, der Schwerpunkt der Neubau-Aufträge liegt daher in europäischen Werften wie der Meyer-Werft in Papenburg. Sie ist bis Ende 2012 ausgebucht, zehn Luxusliner mit einem Auftragsvolumen von etwa fünf Milliarden Euro werden gebaut.
Noch wurden keine Projekte wegen der Wirtschaftsturbulenzen gestoppt, im Gegenteil: es wird fleißig gebaut. Ginge es derzeit nach der US-Reederei Royal Caribbean, dann könnten die Werften ruhig noch einen Zahn zulegen. Das Unternehmen weist derzeit eine Bettenauslastung von 107 Prozent vor.
Vor allem der Trend zu Megalinern über 100 000 Tonnen scheint ungebrochen. Das Wachstumspotenzial liegt derzeit im europäischen Markt. Daher drängen auch die US-Reedereien verstärkt nach Europa. Man muss keinen Hehl daraus machen, der amerikanische Markt wächst zwar nach wie vor, aber die Kurve flacht ab. Im nächsten Jahr wird die Reederei Royal Caribbean so viele Ziele in Europa ansteuern, wie noch nie. Auch neue Schiffe werden in europäische Gewässer geschickt.
Letztlich ist die Kreuzfahrtbranche in Europa vorerst noch ein Nischenprodukt. In den Köpfen der Menschen sitzt immer noch der Gedanke, dass man sich diese Schiffe nicht leisten kann. Wenn man ihnen dann aber ein Einstiegsangebot von 450 Euro anbieten kann, setzt der Aha-Effekt ein. Die Preise seien für die breite Masse gemacht, die Hemmschwelle müsse abgebaut werden.